Brauchtum & Geschichten - Dorfeste

Brauchtum und Traditionen spielten ebenfalls eine Rolle im Leben des Dorfes.
Sommersingen, Pfingstkonzert und Johannisfeuer (Sonnenwende) mit Konzert der Feuerwehrkappelle und Gesangsvereinen zeigen auch hier wieder, dass Musik im Brauchtum einen hohen Stellenwert hatte.
Schützenfest, Kirchweihfest und Erntedankfest waren weitere Feiern, die aus dem Leben der Wüstewaltersdorfer nicht wegzudenken waren.

 

Das Hauptereignis im Jahr war das Schützenfest.

Ein Umzug fand statt, mit der Feuerwehrkapelle marschierten die Schützen nach Wilhelmstal zum Schützenhaus bei Kowal.

Am Schießstand wurde dann der beste Schütze der neue Schützenkönig. Neben der Schützenliesel gab es eine Volksbelustigung für jung und alt. Das Karussell war der Anziehungspunkt der Kinder, dann die Würstelbude, das Glücksrad und die Luftballons. Die Erwachsenen vergnügten sich am Pasch-Tisch (Würfeltisch) und am Abend gab es dann den großen Ball im Schützenhaus.

 

Am Abend vor dem 1. Mai wurde auf dem Hacketeich ein Maibaum aufgestellt.

 

Das Pfingstkonzert fand jährlich im Silberloch statt. Die Feuerwehrkapelle gab dort ein Konzert und die Dorfbevölkerung wanderte in Scharen zum Silberloch.


Das Kirchweihfest wurde immer am ersten Sonntag im August in Erinnerung an die Weihe der evangelischen Kirche begangen. Am Samstag zuvor läuteten die Glocken von um 18 Uhr eine viertel Stunde lang, danach kamen die Turmbläser. Die Laden der obersten Fenster im Kirchturm wurden geöffnet und Bläser spielten bekannte Kirchenlieder, wie "Ein feste Burg". Für den Sonntag wurde die Kirche festlich geschmückt, und es gab einen feierlichen Gottesdienst.

 

Zur Tradition gehörte auch das Erntedankfest im Herbst mit einem großen Umzug durch das Dorf und anschließenden Tanzveranstaltungen.

 


Fasching in der Wirtschaft Klesse

Rosenmontag wurde nur sehr eingeschränkt gefeiert. Eine Zeitzeugin erinnert sich, dass sich am Rosenmontag Kostümierte auf dem Hacketeich trafen und dann gemeinsam zu Tanzveranstaltungen (Maskenball) gingen. Sie war mit anderen jungen Leute als Zuschauer hingegangen. Die "Karnevalisten" waren meist auch die etwas besser Gestellten im Ort.
Von einem Ball des Damenturnvereins berichtet eine weitere Zeitzeugin: "Das Eröffnungslied des Rosenmontagsballes des Damenturnvereins 1934 ging so: "Solang die Tante Klara am Rosenmontag tagt, solang der arme "Rektor" mit der Revue sich plagt, solang sich Herren und Damen im Walzertakt noch drehen, solang wird die Gemütlichkeit bei uns nicht untergehen."


(Quelle: eigene und aus der Chronik des Wüstewaltersdorfer Heimatboten)